Discussion:
Rute+Rolle vs. Handschnur
(zu alt für eine Antwort)
Patrick Wüstenberg
2006-05-25 14:55:26 UTC
Permalink
Moin zusammen,

hab gerade beim Googeln keinen Hinweis darauf finden können, dass zur
Ausübung der Sportfischerei in der BRD (insb. RLP) unbedingt eine Rute
verwendet werden müsste, mir war aber so, als gäb es da so eine
Beschränkung, ich weiß bloß nicht mehr, wo.
Weiß jemand näheres?

Bdd Patrick
Ralf Kusmierz
2006-05-26 19:13:29 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Patrick Wüstenberg
hab gerade beim Googeln keinen Hinweis darauf finden können, dass zur
Ausübung der Sportfischerei in der BRD (insb. RLP) unbedingt eine Rute
verwendet werden müsste, mir war aber so, als gäb es da so eine
Beschränkung, ich weiß bloß nicht mehr, wo.
Weiß jemand näheres?
Sportfischerei ist in Deutschland verboten. Der Fang von Fischen ist
nur zum Zweck des Verzehrs bzw. anderer vernünftiger Verwendungen
zulässig.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Patrick Wüstenberg
2006-05-27 00:01:36 UTC
Permalink
Post by Ralf Kusmierz
X-No-Archive: Yes
Post by Patrick Wüstenberg
hab gerade beim Googeln keinen Hinweis darauf finden können, dass zur
Ausübung der Sportfischerei in der BRD (insb. RLP) unbedingt eine Rute
verwendet werden müsste, mir war aber so, als gäb es da so eine
Beschränkung, ich weiß bloß nicht mehr, wo.
Weiß jemand näheres?
Sportfischerei ist in Deutschland verboten. Der Fang von Fischen ist
nur zum Zweck des Verzehrs bzw. anderer vernünftiger Verwendungen
zulässig.
Immer diese leidigen Topfangler.

Bdd Patrick
Patrick Wüstenberg
2006-06-03 22:35:52 UTC
Permalink
[...]
Sportfischerei ist in Deutschland verboten. [...]
Mir fiel gerade beim Surfen auf, dass du Unrecht hast:
http://www.vdsf.de

Bdd Patrick
Frank-Christian Baum
2006-05-26 19:18:35 UTC
Permalink
Post by Patrick Wüstenberg
Moin zusammen,
hab gerade beim Googeln keinen Hinweis darauf finden können, dass zur
Ausübung der Sportfischerei in der BRD (insb. RLP) unbedingt eine Rute
verwendet werden müsste, mir war aber so, als gäb es da so eine
Beschränkung, ich weiß bloß nicht mehr, wo.
[...]
Hallo Patrick,

hier das passende Zitat aus der Landesfischereiverordnung Rheinlandpfalz:

§ 4 Erlaubte Fischereigeräte
1) Zum Fischfang in Sauer und Our darf pro Person nur eine Handangel
verwendet werden.
Der Fischfang in der Mosel darf pro Person mit zwei Handangeln betrieben
werden. Als
Handangel gilt ein Fischereigerät, das aus Angelrute, Angelschnur, einen
Angelhaken und Köder besteht,
wobei Rolle, Senker (Bleikörner) und Schwimmer als zugelassenes Zubehör
und Drillinge als ein Haken gelten.

Zu finden unter http://www.fisch-hitparade.de/rheinland-pfalz.php

Petri aus Hannover

Frank.
Patrick Wüstenberg
2006-05-27 00:02:29 UTC
Permalink
Post by Frank-Christian Baum
Post by Patrick Wüstenberg
Moin zusammen,
hab gerade beim Googeln keinen Hinweis darauf finden können, dass zur
Ausübung der Sportfischerei in der BRD (insb. RLP) unbedingt eine Rute
verwendet werden müsste, mir war aber so, als gäb es da so eine
Beschränkung, ich weiß bloß nicht mehr, wo.
[...]
Hallo Patrick,
§ 4 Erlaubte Fischereigeräte
1) Zum Fischfang in Sauer und Our darf pro Person nur eine Handangel
verwendet werden.
Der Fischfang in der Mosel darf pro Person mit zwei Handangeln betrieben
werden. Als
Handangel gilt ein Fischereigerät, das aus Angelrute, Angelschnur, einen
Angelhaken und Köder besteht,
wobei Rolle, Senker (Bleikörner) und Schwimmer als zugelassenes Zubehör
und Drillinge als ein Haken gelten.
Zu finden unter http://www.fisch-hitparade.de/rheinland-pfalz.php
Petri aus Hannover
Thx. Demnach dürfte ich wohl im Rhein theoretisch mit einer Handschnur
angeln, wenn ich wollte?

Bdd Patrick
Werner Nagel
2006-06-03 17:08:43 UTC
Permalink
Post by Patrick Wüstenberg
Post by Frank-Christian Baum
§ 4 Erlaubte Fischereigeräte
1) Zum Fischfang in Sauer und Our darf pro Person nur eine Handangel
verwendet werden.
Der Fischfang in der Mosel darf pro Person mit zwei Handangeln betrieben
werden. Als
Handangel gilt ein Fischereigerät, das aus Angelrute, Angelschnur, einen
Angelhaken und Köder besteht,
wobei Rolle, Senker (Bleikörner) und Schwimmer als zugelassenes Zubehör
und Drillinge als ein Haken gelten.
Zu finden unter http://www.fisch-hitparade.de/rheinland-pfalz.php
Das Zitat stammt aus

"Landesverordnung über die Fischerei in den Grenzgewässern Mosel,
Sauer und Our",

zu finden unter og. Link.
Post by Patrick Wüstenberg
Thx. Demnach dürfte ich wohl im Rhein theoretisch mit einer Handschnur
angeln, wenn ich wollte?
Mal abgesehen davon, dass man mit einer Handschnur nicht so weit
rauskommt wie mit einer Rute, könnte das erlaubt, aber praktisch nicht
besonders sinnvoll sein. Und es besteht Verwechselungsgefahr dieser
Angelmethode mit dem vielerorts verbotenem Auslegen von Aalschnüren.

Gruß, Werner
Frank-Christian Baum
2006-06-03 17:48:37 UTC
Permalink
Werner Nagel schrieb:
[...]
Post by Werner Nagel
Post by Frank-Christian Baum
Zu finden unter http://www.fisch-hitparade.de/rheinland-pfalz.php
Das Zitat stammt aus
"Landesverordnung über die Fischerei in den Grenzgewässern Mosel,
Sauer und Our",
zu finden unter og. Link.
Stimmt. Sorry, das kommt davon, wenn man nicht den gesamten Text liest,
sondern nur nach Begriffen sucht.

Schöne Pfingsten

Frank.
Patrick Wüstenberg
2006-06-03 17:52:18 UTC
Permalink
Werner Nagel wrote:
[...]
Post by Werner Nagel
Post by Patrick Wüstenberg
Thx. Demnach dürfte ich wohl im Rhein theoretisch mit einer Handschnur
angeln, wenn ich wollte?
Mal abgesehen davon, dass man mit einer Handschnur nicht so weit
rauskommt wie mit einer Rute,
Wäre beim Angeln von Spundwänden aus nicht relevant. Abgesehen davon
erreichen chilenische Brandungsangler mit Handrollen teilweise erstaunliche
Weiten.
Post by Werner Nagel
könnte das erlaubt, aber praktisch nicht
besonders sinnvoll sein. Und es besteht Verwechselungsgefahr dieser
Angelmethode mit dem vielerorts verbotenem Auslegen von Aalschnüren.
Die sich doch aber dadurch auszeichnen, dass sie mit einem Schwimmkörper im
Gewässer deponiert und irgendwann wieder abgeholt werden?
Die Handschnur hingegen würde ja unter ständiger Aufsicht des Anglers von
einer Spule aus geführt.

Bdd Patrick
Werner Nagel
2006-06-04 05:40:43 UTC
Permalink
[...]
Post by Patrick Wüstenberg
Post by Werner Nagel
Mal abgesehen davon, dass man mit einer Handschnur nicht so weit
rauskommt wie mit einer Rute,
Wäre beim Angeln von Spundwänden aus nicht relevant. Abgesehen davon
erreichen chilenische Brandungsangler mit Handrollen teilweise erstaunliche
Weiten.
Wo gibt es Infos zur Wurftechnik chilenischer Brandungsangler?
Post by Patrick Wüstenberg
Post by Werner Nagel
könnte das erlaubt, aber praktisch nicht
besonders sinnvoll sein. Und es besteht Verwechselungsgefahr dieser
Angelmethode mit dem vielerorts verbotenem Auslegen von Aalschnüren.
Die sich doch aber dadurch auszeichnen, dass sie mit einem Schwimmkörper im
Gewässer deponiert und irgendwann wieder abgeholt werden?
Schwimmkörper oder Blei sind nicht unbedingt erforderlich. Käme auf
das Gewässer (Bach - Fluss - Teich - Kanal) an, was sinnvoll ist.
Wichtig ist nur, das die Aalschnur an dem Ende, von dem aus sie wieder
eingeholt werden soll, sicher befestigt ist.

Ich bin allerdings kein Aalschnurspezialist. Wenn ich zufällig welche
finde oder sie beim Fischen an den Haken bekomme, zieh ich sie rein
und entsorge sie. Hängende Fische werden selbstverständlich
ordnungsgemäss versorgt.

Diese Fischfangmethode finde ich jedoch nicht besonders prickelnd -
eher unsportlich.
Post by Patrick Wüstenberg
Die Handschnur hingegen würde ja unter ständiger Aufsicht des Anglers von
einer Spule aus geführt.
Unter einer Handschnur stelle ich mir eine Schnur auf Wickelbrettchen
oder Wickelstock vor, die mit rechter Hand (Rechtshänder) wie beim
Hammerwurf ausgeworfen und mit der linken Hand (entsprechend 1.
Rutenring) vorgeführt wird. Dabei sollte genügend Schnurreserve für
weite Würfe lose vor dem Werfer liegen.

*g* Kann sein, dass meine Fantasie mir jetzt durchgeht, aber worüber
Du nachdenkst, finde ich sehr interessant.

Gruss, Werner
Patrick Wüstenberg
2006-06-04 14:10:08 UTC
Permalink
Post by Werner Nagel
[...]
Post by Patrick Wüstenberg
Post by Werner Nagel
Mal abgesehen davon, dass man mit einer Handschnur nicht so weit
rauskommt wie mit einer Rute,
Wäre beim Angeln von Spundwänden aus nicht relevant. Abgesehen davon
erreichen chilenische Brandungsangler mit Handrollen teilweise
erstaunliche Weiten.
Wo gibt es Infos zur Wurftechnik chilenischer Brandungsangler?
Am Ende der relativ dicken Hauptschnur (0,50 oder so) ist eine Art
"Anfaßring" befestigt, an dem man das Ganze hält (z.B. Drahtring an
kräftigem Tonnenwirbel), und daran das Vorfach. Die Hauptschnur selbst ist
auf einer Holzspule aufgespult, über deren einen Rand sie gut ablaufen
kann. Nun wird, am "Griff" anfassend, das Vorfach bzw. das an dessen Ende
befindliche Blei in eine beschleunigte Kreisbewegung versetzt und
schließlich im richtigen Zeitpunkt losgelassen. Neben abgezogenen losen
Schnurklängen kann weitere Schnur von der entweder in der Hand gehaltenen
oder auf dem Boden vorteilhaft positionierten Handspule ablaufen. Zur
Bissanzeige muss man sich dann allerdings doch mit einem Stock behelfen,
über dessen Spitze meist ein Plastikbecher gehängt wird; so hält man auch
wenigstens ein bißchen Schnur aus der Brandung raus.
Ich hab deren Wurfweiten nicht nachgemessen, es sah aber oftmals recht
beeindruckend aus und stand dem, was die ebenfalls anwesenden
Rute-und-Rolle-Verwender erzielten, nicht merklich nach. Ich jedenfalls
musste mich ins Zeug legen, um deren Weiten mit Rute udn Rolle zu
reproduzieren. Die haben aber teilweise echt mehrere Meter Vorfach über dem
Kopf herumgewirbelt, da will man nicht danebenstehen, wenn das Blei
abreißen sollte...
Ich hab mal versucht, was für dich zu googeln, hab aber nix gefunden, was
das nochmal für Außenstehende plastisch beschreiben würde.
Und ich gebe zu, es ist sicher bei vielen der so Fischenden auch eine
finanzielle Frage, welches Gerät sie wählen.
Post by Werner Nagel
Post by Patrick Wüstenberg
Post by Werner Nagel
könnte das erlaubt, aber praktisch nicht
besonders sinnvoll sein. Und es besteht Verwechselungsgefahr dieser
Angelmethode mit dem vielerorts verbotenem Auslegen von Aalschnüren.
Die sich doch aber dadurch auszeichnen, dass sie mit einem Schwimmkörper
im Gewässer deponiert und irgendwann wieder abgeholt werden?
Schwimmkörper oder Blei sind nicht unbedingt erforderlich. Käme auf
das Gewässer (Bach - Fluss - Teich - Kanal) an, was sinnvoll ist.
Wichtig ist nur, das die Aalschnur an dem Ende, von dem aus sie wieder
eingeholt werden soll, sicher befestigt ist.
Macht Sinn. Ich hab nur mal im laden Aalschnüre gesehen, die hatten so einen
Schaumstoff-Schwimmkörper an einem Ende.
Post by Werner Nagel
Ich bin allerdings kein Aalschnurspezialist.
Ich hab auch noch nie Aalschnüre verwendet, hatte ich auch noch nicht vor...
Post by Werner Nagel
Wenn ich zufällig welche
finde oder sie beim Fischen an den Haken bekomme, zieh ich sie rein
und entsorge sie. Hängende Fische werden selbstverständlich
ordnungsgemäss versorgt.
Sehe ich ähnlich. Ich bis auch mal beim Angeln an meinem damaligen
Vereinsteich über eine am Ufer befestigte "Langleine" gestolpert, die
allerdings mit Mais beködert war, also eher keine Aalschnur. Ein Brassen
hing noch dran => brassen abgehakt, zurückgesetzt, Schwarzfischergerät
eingepackt und dem Vereinsvorstand übergeben.
Post by Werner Nagel
Diese Fischfangmethode finde ich jedoch nicht besonders prickelnd -
eher unsportlich.
Ist halt ideal für jene, die ungern bei der Fischerei beobachtet werden...
Post by Werner Nagel
Post by Patrick Wüstenberg
Die Handschnur hingegen würde ja unter ständiger Aufsicht des Anglers von
einer Spule aus geführt.
Unter einer Handschnur stelle ich mir eine Schnur auf Wickelbrettchen
oder Wickelstock vor,
Meist Blechdose oder gedrechselte Holzspule (ist auch besser für die
Schnur).
Post by Werner Nagel
die mit rechter Hand (Rechtshänder) wie beim
Hammerwurf ausgeworfen
Nicht ganz, im Unterschied zum Hammer wird das bis zuletzt über dem Kopf
geschwungen.
Post by Werner Nagel
und mit der linken Hand (entsprechend 1.
Rutenring) vorgeführt wird.
Führung übernimmt auch die rechte Hand. Links hält die Spule sowohl beim
Auswerfen (wenn die Spule dabei nicht abgelegt wird) als auch beim
Aufspulen.
Besonders progressiv fand ich die Kombination einer Dose oder Holzspule mit
einer Rute (bisweilen auch schonmal einfach ein Bambusstecken mit Drahtring
am Ende). Das ermöglichte die korrekte Köderführung bei der Treibfischerei
im Fluss.
Post by Werner Nagel
Dabei sollte genügend Schnurreserve für
weite Würfe lose vor dem Werfer liegen.
Das hilft, ansonsten s.o.
Post by Werner Nagel
*g* Kann sein, dass meine Fantasie mir jetzt durchgeht, aber worüber
Du nachdenkst, finde ich sehr interessant.
Naja, ich habe die Verwendung o.a. Fischereigeräte live, 3D und in Farbe
miterlebt, und da fragt man sich natürlich schon, ob und wie man sie hier
verwenden könnte bzw. dürfte. In meinem Fall kam die Überlegung deswegen
auf, weil bei der Vertikalfischerei vor Spundwänden Rute und Rolle
eigentlich nur begrenzt hilfreich oder womöglich hinderlich wären, es sei
denn, man erwartet halsbrecherische Drills.
Für Weitwürfe würde ich persönlich mich auch eher auf eine Rute verlassen,
ich habe die Handrollenmethode damals ausprobiert, kam aber als geborener
Grobmotoriker nicht gut damit zurecht.

Bdd Patrick
Werner Nagel
2006-06-06 16:33:26 UTC
Permalink
Patrick Wüstenberg schrieb:

[sehr plastische Beschreibung der Handangelmethode]
Post by Patrick Wüstenberg
Die haben aber teilweise echt mehrere Meter Vorfach über dem
Kopf herumgewirbelt, da will man nicht danebenstehen, wenn das Blei
abreißen sollte...
Versteh ich gut *g*
Post by Patrick Wüstenberg
Ich hab mal versucht, was für dich zu googeln, hab aber nix gefunden, was
das nochmal für Außenstehende plastisch beschreiben würde.
Deine Beschreibung ist besser als irgenwelche JPGs im WEB, weil man
auf denen eh keine Bewegungsabläufe erkennen kann!
Post by Patrick Wüstenberg
Und ich gebe zu, es ist sicher bei vielen der so Fischenden auch eine
finanzielle Frage, welches Gerät sie wählen.
Dahinter steht womöglich die existenzielle Frage, warum sie überhaupt
fischen. Wahrscheinlich wegen der Fische als zusätzlicher Nahrung für
die Familie. Und wenn sie dann noch Spass dabei haben, finde ich das
bewundernswert. Das unterscheidet sie von hiesigen Kochtopfanglern.

Gruß, Werner

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